deutscher Verleger; Enkel des Verlagsgründers Leopold Ullstein; Vorstandsmgl. der Ullstein AG in Berlin 1926-1934; 1934 unter Druck des Nazi-Regimes Verkauf des Verlages; 1952 Neugründung der Ullstein AG, Vorstandsvors. 1952-1960 und danach AR-Vors.
* 30. Juni 1893 Berlin
† 6. Januar 1964 Berlin
Herkunft
Karl H. Ullstein wurde am 30. Juni 1893 in Berlin als Enkel des Verlagsgründers Leopold Ullstein geboren.
Wirken
Er war im 1. Weltkrieg Reserveoffizier, befand sich von 1917-1920 in französischer Gefangenschaft und war nach seiner Rückkehr Vorstandsmitglied der Waldheim-Eberle-Druckerei AG in Wien. Von 1926-1934 saß er im Vorstand der Ullstein AG in Berlin. Er war dort jahrelang technischer Leiter der Druckerei der Ullstein A.G.
Im Jahre 1934 mußten die Brüder Ullstein, die Onkel U.s, unter dem Druck des Naziregimes den Verlag weit unter Wert verkaufen. Mit der Zeit haben dann alle Mitglieder des Hauses Ullstein Deutschland verlassen. U. ging nach Amerika, wo er ein Exportunternehmen für graphische Maschinen aufzog.
Nach dem Kriege nahm die amerikanische Militärverwaltung im Aug. 1945 den Ullstein-Verlag in Verwaltung und stellte ihn unter Treuhänderschaft. Rudolf Ullstein kehrte als einziger Sohn des Firmengründers bereits 1948 zurück, kam aber erst 1952 nach langen Kämpfen mit den ortseingesessenen Verlegern im Restitutionsverfahren wieder in den Besitz seines ehemaligen Eigentums. ...